Befristete Arbeitsverträge sind beliebt - und gefährlich! Nach zwei Jahren ist für Mitarbeiter in der Regel Schluss. Schon ein Tag zu viel kann Dich als Arbeitgeber 15.000 € kosten. Und das merkst Du oft viel zu spät.
Darum darf die Dienstreise nie sonntags beginnen
Der Fall: Ein Rechtsanwalt bewarb sich auf eine befristete Stelle beim Bundesamt für Migration. Sein Vertrag sollte zwei Jahren laufen. Während der Beschäftigung besuchte der neue Angestellte eine Fortbildung - und reiste mit Zustimmung des Arbeitgeber schon einen Tag vorher - einem Sonntag - an. 2 Jahre später sollte das Arbeitsverhältnis enden. Wenn da die Anreise am Sonntag nicht gewesen wäre.
Das Urteil: Weil der Mitarbeiter schon am Sonntag vor dem Vorbildungsbeginn angereist war, zählten die Richter diesen Tag mit. Damit beschäftigte die Behörde den Mitarbeiter einen Tag mehr als 2 Jahre - und damit einen Tag zu viel (LAG Düsseldorf, Pressemitteilung vom 19.08.2019, 3 Sa 1196/18).
Mein Tipp als Arbeitgeber-Anwalt: 2 Jahre und keinen Tag mehr. So lange darf ein befristetes Arbeitsverhältnis dauern, wenn Du als Arbeitgeber keinen Sachgrund, wie zum Beispiel die Krankheitsvertretung, hast. In dieser Zeit solltest Du Deinen Mitarbeiter besser nie schon am Sonntag auf Dienstreise schicken. Denn sobald die Beschäftigung auch nur einen Tag länger als 2 Jahre dauert, handelt es sich um ein reguläres Arbeitsverhältnis, dass Du kündigen musst. Bis Du davon weisst, dass Dein Mitarbeiter Dich verklagt und Du kündigen kannst, sind schnell 3 Monate vergangen, während derer Du den Lohn fortzahlen musst. Bei 5.000 € pro Monat sind das stolze 15.000 €, die Du zu viel zahlst.
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