Das Ziel der meisten Diesel-Klagen: Die Besitzer wollen den gezahlten Kaufpreis zurück. Wenn Dir das nicht genug ist: Mit diesem Trick kriegst Du sogar mehr, als Du bezahlt hast. Sogar, wenn Du gar keinen Diesel fährst.
1.000 € über dem Kaufpreis: Das muss BMW für einen Diesel zurück zahlen
Der Fall: Eine BMW-Diesel-Besitzerin verklagte die Bank des bayerischen Auto-Konzern auf Rückzahlung des Kaufpreises. Etwas weniger als 44.000 € hatte sie für ihren Diesel gezahlt. Doch die verärgerte Kundin wollte mehr. Ihr cleverer Trick: Sie klagte, weil sie eine Klausel im Kreditvertrag der BMW-Bank für rechtswidrig hielt.
Das Urteil: Die BMW-Bank muss der Frau insgesamt rund 45.000 € zurückzahlen. Das sind etwa 1.000 € mehr, als sie für ihren BMW gezahlt hatte. Das Gericht stellte sich nämlich auf die Seite der Kundin und befand: Die BMW-Besitzerin war vor der Unterzeichnung des Kreditvertrags nicht richtig über ihr Widerrufsrecht informiert worden. Die Folge: Die Frau konnte trotz Ablaufs der Frist noch den Widerruf erklären - und damit war sie raus aus dem Vertrag. Die BMW-Bank muss daher nun den Kreditbetrag plus Zinsen an die Kundin zurückzahlen (Landgericht Ravensburg, 2 O 164/19).
Mein Tipp als Diesel-Anwältin: Der Trick mit dem nachträglichen Widerruf klappt nicht nur bei BMW. Viele Autobanken haben in ihren Kreditverträgen eine unwirksame Klausel zum Widerrufsrecht stehen. Dazu gehören neben BMW
- die VW-Bank,
- die Audi-Bank,
- die Mercedes Benz Bank,
- die Santander-Bank sowie die
- die Banken von Renault, Ford und Fiat.
Im konkreten Fall bekam die Kundin den Kaufpreis plus Zinsen sogar zurück, obwohl der Kreditvertrag bereits beendet war.
Hast Du Deinen Diesel ebenfalls finanziert? Dann schickst Du uns am besten eine E-Mail an info@peters-zwez. de. Denn es besteht die gute Chance, dass auch in Deinem Kreditvertrag eine unwirksame Klausel steht - und Du den vollen Kaufpreis zurückverlangen kannst. Noch besser: Das gilt nicht nur für Diesel sondern auch für Benziner.
Der Clou: Der Weg über den Widerruf des Kreditvertrags ist besser, als Klagen, die auf die Schimmel-Software gestützt werden. Denn in solchen Fällen müssen sich die Besitzer immer noch eine Gebühr für die Nutzung des Fahrzeugs anrechnen lassen. Mit dem Widerruf-Trick gibt's dagegen sogar noch mehr als den Kaufpreis zurück.
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